Amsterdam ist eine tolle Stadt mit unheimlich vielen Museen und von uns nicht weit entfernt. Genau richtig also für einen Kurzurlaub. Wir waren dementsprechend auch nicht das erste Mal dort. Ich kann es auch wirklich nur empfehlen. Dort ist für jeden was dabei. Aber: Amsterdam ist teuer! Sehr teuer. Das sollte man wissen. Vor allem was Parken, Eintritte und Essen gehen angeht. Von daher habe ich am Ende des Postings einige Tipps zusammengefasst.

Nun aber los! Wo waren wir denn dieses mal unterwegs?

Tag 1: STRAAT und NDSM-Werft

Das STRAAT ist ein noch recht neues "Museum" für Street Art und Graffitti und einfach nur toll, toll toll! Kosten? Der reguläre Erwachsenenpreis liegt bei 19,50 €. Der Audioguide (QR Code fürs Handy) ist kostenlos.

Wie findet man dorthin? Die Adresse lautet "NDSM-Plein 1, 1033 WC Amsterdam". Da es im Norden liegt, braucht man mit dem regulären ÖPNV etwas länger dorthin (Metro + Bus). Man kann aber auch vom Hauptbahnhof mit der Fähre (F4) zum Anleger NDSM übersetzen. Das geht flottikarotti, die Fähre ist kostenlos und von dort aus läuft man nur noch 3 min bis zum STRAAT. Tatsächlich kann man dort aber auch recht günstig parken. An der Straße für 1,60 € die Stunde (mit Parkticket) oder man nutzt das Parkhaus ParkBee "Het Dok" für 2,30 € die Stunde. Da würde ich aber dringend empfehlen sich vorab einzulesen wie das Ganze funktioniert! Das ist ein für Deutschland unübliches System (alles per App und man kann auch nicht einfach so rein fahren).

Wenn man dann schon einmal da ist, sollte man sich auf jeden Fall noch auf dem Gelände der alten NDSM-Werft umsehen und auch einmal einen Blick in die Hallen werfen. Hier ist ein großer Teil der Kunstszene verortet und man erhält Einblick in die Werkstätten, es finden verschiedene Events statt etc.


Tag 2: Palast und WIHH

Eigentlich hatten wir gar keine große Ambition uns den Palast anzuschauen, aber zu dem Zeitpunkt als wir da waren, wurde dort gerade die Gewinner des Royal Award for modern painting ausgestellt. Der Eintritt ist moderat (12,50 €) und es gibt kostenlose AudiGuides. Da wir dann eh dort waren, haben wir die reguläre Tour gemacht und es war doch recht interessant (dauert ca. 1 Stunde). Der "Palais op de Dam"liegt sehr zentral. Von der Metrostation "Rokin" sind es 6 min zu Fuß.

Die Gallery "WIHH" (What is happening next?) ist definitiv ein kleiner Geheimtipp für Liebhaber zeitgenössischer Kunst. Sie ist riesengroß und verwinkelt und teilweise einfach nur skurril und weil es eine Galerie ist kostet der Eintritt nichts. Dementsprechend gibt es aber von dort auch keine Fotos bzw. nur das eine auf dem ich zu sehen bin 😄

Ihr findet sie in der Reguliersdwarsstraat 73, 1017 BK Amsterdam. Sie liegt ebenfalls recht zentral und von der Metrostation "Rokin" läuft man 9 min dorthin.

Tag 3: Rijksmuseum

Ich muss gestehen, dass dieses Museum nicht unter meine erste Wahl fällt. Daher besuchen wir es auch "erst jetzt". Es ist riesig und teilweise verwirrend (wegen des Architektur) und beherbergt größtenteils (sorry) "alte Schinken". Das muss man mögen und in der Menge wollen. Ich stand halt unter anderem vor der Nachtwache und dachte "joa, ok". Ja, die alten Meister konnten technisch toll malen, aber die Motive sprechen mich absolut gar nicht an. Alles haben wir uns daher nicht angesehen. Schon alleine wegen der Größe des Museums. Irgendwann ist die Aufmerksam aufgebraucht. Als wir dort waren gab es ganz oben etwas Kunst aus dem 20. Jahrhundert. Ich meine aber, das Ganze endet im Mai? Was dann dort passiert weiß ich nicht. Zusätzlich gab es eine Ausstellung zur amerikanischen Fotografie die recht interessant war.

Tickets kosten 25 €. Das Museum hat eine eigene, kostenlose App mit verschiedenen Touren. Da es am Museumsplein liegt ist es entsprechend gut erreichbar. Von der Metrostation Vijzelgracht sind es 9 min zu Fuß.

Tag 4: Nxt

Ein "Museum" das viele sicher nicht auf dem Schirm haben werden, aber wirklich durchaus sehenswert. Gerade die großen Exponate (bzw. es handelt sich eher um monströse Rauminstallationen) haben viel Spaß gemacht und waren extrem beeindruckend. Hier wird "digitale Kunst" ausgestellt. Schwer zu beschreiben, aber irre gut. Je nach "Raum" sollte man sich 15 min Zeit dort nehmen. Wenn man einfach nur durch das Museum durchläuft ist man vermutlich in 10 min wieder raus, aber in den einzelnen Räumen passiert unglaublich viel, so dass man insgesamt schon gute 1,5 Stunden beschäftigt ist. Und zumindest als wir dort waren (Wochentags, vormittags) war es unglaublich leer.

Das mag auch daran liegen, dass das Ganze ebenfalls im Norden und "ab vom Schuss" ist. Normaler ÖPNV fährt dort nicht und auch parken kann man dort vergessen. Nicht das es teuer ist, es ist schlichtweg nicht vorhanden bzw. wenn, dann sind es Parkhäuser in denen man direkt für 24h bezahlt. Ein Parkhaus (bei einer andere "Attraktion") etwas weiter weg gibt es, aber das ist dann auch wieder Sch.... teuer.

Auch hier ist die Lösung die Fähre vom Bahnhof. Und zwar diesmal die F3 bis zum Anleger "Buiksloterham". Von dort sind es ca. 15 min zu Fuß. Die Adresse lautet Asterweg 22, 1031 HP Amsterdam und man bezahlt 24,50 € für einen Erwachsenen.

Leider kann ich hier keine Videos einbinden. Daher gibt es nur Fotos, die nicht Ansatzweise wiedergeben was wir dort gesehen haben.

Parken: 24 - 28 € pro Tag muss man hier bei den regulären Tarifen rechnen. Auch die Hotels liegen in der Regel in diesem Rahmen. Dafür sind die ÖPNV-Tickets günstig (9,50 € für 24h). Das kann man sich in dem Sinne zu nutzen machen, dass es in Amsterdam einige P+R Parkplätze gibt, die in Kombination mit einem ÖPNV-Ticket wirklich günstige Tarife anbieten. Wir favorisieren den P+R Noord, da er direkt an die Linie M52 angebunden ist und nur 2 Haltestellen vom Hauptbahnhof entfernt. Außerdem liegen auf der Linie der M52 alle wichtigen Haltestellen für Sehenswürdigkeiten. In der Nähe des P+R gibt es auch durchaus wirklich gute Hotels. Wenn man nach 10:00 dort einfährt, kann man dort für 6 € 24 Stunden lang parken. Höchstparkdauer sind allerdings 4 Tage! Um den günstigen Tarif zu bekommen (als Orientierung: ohne hätten wir 52,00 statt 18,00 bezahlt) muss man vorher mit dem ÖPNV gefahren sein. Dafür muss man 2 Dinge beachten: Die letzte Fahrt muss in der Innenstadt begonnen haben und man muss das Parkticket maximal 1 Stunde nach Fahrtende bezahlen.

Eintritte etc.: Tatsächlich finde ich persönlich es extrem schade, dass Kultur in den Niederlanden so teuer ist. Ich finde, Museen etc. sollten allen gut zugänglich sein. Aber 20 - 30 € darf man hier gerne mal (pro erwachsener Person) rechnen. Es gibt zwar Citycards, aber da sollte man vorher mal für sich durchrechnen ob sich das wirklich lohnt. In manchen Hotels oder teilweise auch online gibt es Gutscheincodes. Da kann man mal so 10-15 % mit sparen. Wichtig zu wissen ist, dass der reguläre Weg Tickets zu kaufen online ist. Manchmal bekommt man vor Ort sogar gar keine mehr. Je nachdem wo und wann man hin will, sollte man rechtzeitig kaufen. Sonst hat man ggf. Pech.

Essen gehen: Frühstück im Hotel? Von 22,50 - 29 € habe ich auf jeden Fall schon gesehen. Aber das ist auch in Deutschland inzwischen so. Da muss man schon ganz schön ordentlich essen damit es sich lohnt. Ein Stück Kuchen kann auch gerne schon 7 € kosten. Beim Imbiss (Burger, Balinesich) haben wir 40 - 50 € für 2 Personen (inkl. Getränke) bezahlt. Im Restaurant werden es gerne schon mal 70 - 80 €. Es kann sich also durchaus lohnen zumindest einige Snacks von zu Hause mitzunehmen.