Hier nun der zweite Teil meines Lebens-ABCs, welches ich selbst zuerst über Sari kennengelernt habe. Ursprünglich kommt es aber von Sascha. Ich mag, dass bei den Buchstaben unterschiedliche Sachen bei den Leuten rauskommen. All zu sehr in die Tiefe werde ich allerdings nicht gehen. Ihr mögt es mir verzeihen. Privatsphäre und so 😄
Meine Berufsbezeichnung lautet "Diplom Sozialarbeiterin /-pädagogin" und das mache ich nun auch schon ein paar Jahre. Werden wollte ich "das" aber eigentlich nicht. Das war eher ein "Ja, keine Ahnung. Dann mache ich jetzt halt das".
So richtig wusste ich am Ende der Schulzeit nicht, was ich machen will. Meine erste Wahl wäre dann allerdings ein Designstudium gewesen. Da war ich dann vorab zu einer Mappenberatung und das war doch recht ernüchternd. Inzwischen bin ich froh, dass der kreative Bereich ein Hobby geblieben ist. Keine Ahnung, wie sich das als Job auf mich ausgewirkt hätte. Ich vermute, die Leichtigkeit und der Spass wären irgendwann verloren gegangen. Gelandet bin ich dann erst einmal bei "Systemsengineering". Das war zu der Zeit neu und einer der ersten Bachelorstudiengänge. Im Nachhinein würde ich uns da eher als Versuchskaninchen bezeichnen. Ich sag nur "Mathe für Bauingenieure". WTF??? Netzwerktechnik und sowas lag mir ja noch, aber bei anderen Dingen hatte ich einfach keine Chance und nachdem ich durch zu viele Prüfungen gefallen bin und es auch einfach so gar keinen Spass gemacht hat, habe ich nach 2 Semestern aufgehört.
Ja. Und dann? Keine Ahnung. Ich hatte mich schon für eine Ausbildung beworben und wäre auch (obwohl ich sehr spät dran war) genommen worden, aber dann kam von mehreren Seiten "Aber du hast doch so ein gutes Abi, willst du nicht doch...". Also habe ich doch wieder studiert. Diesmal auf Diplom, was mir eindeutig mehr lag. Wahlfreiheit in den Seminaren zu haben und letztendlich im Vergleich nur so viele Prüfungen insgesamt, wie vorher in einem Semester. Es war einfach anders und ich war darin auch richtig gut.
Auch in meinem Job war ich - fast immer - richtig gut. Nur Kinder- und Jugendhilfe liegt mir gar nicht. Das habe ich sehr schnell gemerkt. Ich war dann vor allem in der Eingliederungshilfe auf unterschiedlichen Positionen unterwegs. Zeitweise war ich verantwortlich für ca. 175 Mitarbeiter. Schön und gut so eine Führungsposition, aber ständige Erreichbarkeit, teilweise 60-70 Stunden arbeiten und 66 km pendeln? Dazu war die Bezahlung nicht unbedingt toll und meine Art zu arbeiten und mit den Mitarbeitern umzugehen eckte an. Nicht bei den Mitarbeitern. Meine Bereiche liefen auch gut. Aber das sollte wohl nicht das Maß der Dinge sein. Mit Corona und einer gleichzeitigen Gesetzesumstellung (die viel Umstrukturierung mit sich brachte) hatte ich bzw. wir alle dann genug.
Ich habe mich dann noch einmal etwas umgesehen und letztendlich für etwas über 3 Jahren die perfekte Stelle für mich gefunden. Eine, die mir und meiner Arbeitsweise und meinem Persönlichkeitstyp entspricht. Ich arbeite nun in einer Beratungsstelle (im Bereich "mentale Gesundheit") bzw. bin die Beratungstelle und mit dieser für 2 Landkreise verantwortlich. Dabei bin ich angeschlossen an einen größeren "Unternehemsverbund" und habe auch sowas wie Kollegen, die zwar den gleichen Beruf, aber eine andere Tätigkeit im Unternehmen haben. Da ich in einem Nebengebäude arbeite, haben wir aber unter anderem die Möglichkeit zusammen Mittag zu essen. Und das mache ich auch. Mit einer Kollegin von dort vertrete ich mich auch. Der Vorteil ansonsten alleine zu arbeiten und für alle Prozesse verantwortlich zu sein, ist ein klarer Vorteil für mich. Bei einigen Dingen halte ich Rücksprache mit meinen Vorgesetzten und der Unternehmensleitung, kann aber in der Regel meine Stelle sehr frei gestalten und auch an verschiedenen Projekten, Arbeitskreisen und Gremien mitarbeiten, Fortbildungen und Veransaltungen durchführen, Netzwerken, Öffentlichkeitsarbeit betreiben (nebst Erstellung der entsprechenden Materialien mit der zuständigen Abteilung) usw. Ich berate am Telefon, in meinem Büro, an Außenstandorten (die ich mitbenutzen darf) oder zu Hause. Und ich bewirke was. Ich helfe wirklich Menschen und trage durch meine sonstige Arbeit in dem Bereich darüber Hinaus zum besseren Verständnis in der Bevölkerung und der Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität der betroffenen Gruppe bei. Und ich mag den Träger für den ich arbeite. Im Moment bin ich also sehr happy damit eine "Diplom Sozialarbeiterin /-pädagogin" zu sein.
P.S.: Die Bilder sind alle von meiner jetzigen Arbeitsstelle 😄
Hier findet ihr die anderen Artikel aus meinem Lebens-ABC:
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