Da ich letzte Woche im Urlaub war, werde ich diesmal den krativen Wochenrückblick für die KW 32 mit der KW 33 zusammen posten. Stattdessen gibt es heute dann einen Erfahrungsbericht mit meinen persönlichen (natürlich sehr subjektiven) Eindrücken zu unserem Besuch im Kunstmuseum Bonn. Ich werde einen Überblick über die Ausstellungen geben und zeige euch meine "3 liebsten Werke je Ausstellung". Mehr würde den Post überfrachten und ich möchte natürlich auch nicht die Freude an einem eigenen Besuch nehmen 😄

Für mich interessant ist auch immer die Architektur der Museen. Manche sind ja doch recht Besonders.

Folgende Ausstellungen befinden sich derzeit im Haus:

  • August Macke und die rheinischen Expressionisten
  • Dorothea von Stretten - Kunstpreis 2024: Junge Kunst aus Österreich
  • Teile der Dauerausstellung "Raum für phantasievolle Aktionen - Kunst nach 1945"
  • Der "Raum für Demokratie"
  • Katharina Grosse: Studio Paintings 1988 - 2023

Da das Museum aktuell umgebaut wird, ist vor allem die Daueraustellung derzeit etwas reduziert.

Expressionisten und Macke hatten wir neulich erst an anderer Stelle genug. Trotzdem sind wir mal durch und ich konnte neue Eindrücke und Künstler mitnehmen.

Heinrich Campedonk: Pferde-Komposition (1912) Pferde gehen irgendwie immer. Die Farben sprechen mich nicht so arg an, aber die Art wie die Pferde gemalt wurde. Dass sich hier und da noch eines versteckt.

Carlo Mense: Ohne Titel (1913/195) Hier spricht mich weniger das Motiv an, dafür aber die Farben bzw. wir durch die Strahlkraft der Farben in der Mitte die Aufmerksamkeit gelenkt wird.

Paul Adolf Seehaus: Leuchtturm mit rotierenden Strahlen (1913) Ich mag die Komposition und die Vereinfachung der Formen. Die Dynamik und das es trotz seiner Dunkelheit recht viel aussagt (leider trifft das Foto die Farben nicht)

Diese Ausstellung hat mich zu grossen Teilen überhaupt nicht angesprochen bzw. einige Sachen die ich ganz interessant fand liessen sich nicht fotografieren. Daher an dieser Stelle keine Bilder.

Gefallen haben mir ... zwei gewebte, schillernde Objekte in sehr klarer Form von E. Kihlström, sowie zwei Arbeiten I. Schieche. Ein Film über Trans- und Frauenfeindlichkleit, sowie ein großes Herz"sofa" genäht aus Flicken von Feuerwehr-, Polizei- und Militäruniformen. Gedacht ist es ansich so, dass man sich von dort aus den Film ansieht. Mit den Werken von J. Gromostay konnte ich leider gar nichts anfangen.

Eine schwere Entscheidung, sich hier auf 3 Kunstwerke zu beschränken. Mir gefielen wirklich viele Sachen.

Heike Wehrer: Ikarus (2003) Das großformatige "Objekt" springt im Foyer direkt ins Auge. Es ist gross und rot. Ich dachte zunächst, es handelt sich um Wolle oder änhliches. Letztendlich wurde es aber mit Fenstermalfarbe gearbeitet. Da stellen sich bei mir auch so Fragen, wie es wohl dorthin gekommen sein mag. Fenstermalfarbe wird ja eigentlich nicht richtig hart und man muss ja auch die Nägel in die Wand bringen. Es sah nicht aus, wie auf "einem Brett montiert". Wurde es ggf. direkt vor Ort geschaffen?

Berhard Johannes und Anna Blume: Flugversuch aus der Serie "ödipale Komplikationen" (1977/78) Die Fotos in Kombination mit dem Titel - zumindest mir macht das einfach nur gute Laune. 😃

Ulla von Brandenburg: Two Times Seven (2017): Zum raumfüllenden Kunstwerk gehört zudem noch eine Videoinstallation, die verschiedene, bunt bedruckte Stoffe zeigt. Man kommt von alleine wohl nicht drauf, aber es geht um Identität und Identitätsverlust. Auch im kulturellen Sinne. Die Umsetzung des Gedankens fand ich hier wirklich sehr gelungen. Die großen Stoffbahnen wurden gebleicht und haben so letztendlich "ihre Identität verloren". Gleichzeitig haben sie eine Neue bekommen. Man kann auch zwischen und durch sie ab/hindurchtauchen. Sich in ihnen verliehren. Ich finde die Symbolik doch recht stark.

Mir haben vor allem die Poster gefallen. Der "Witz" der in ihnen steckt.

Diese Austellung war der eigentliche Grund, sich an dem Tag für dieses Museum zu entscheiden. Wenn abstrakt, dann für mich bitte bunt und dynamisch. Und das kann die Künstlerin definitiv. Die Bilder sind zudem recht groß. Es gibt einfach viel zu gucken und sie haben viel Wirkung.