Heute starte ich mit dem Lebens-ABC, welches ich selbst zuerst über Sari kennengelernt habe. Ich mag, dass bei den Buchstaben unterschiedliche Sachen bei den Leuten rauskommen. All zu sehr in die Tiefe werde ich allerdings nicht gehen. Ihr mögt es mir verzeihen. Privatsphäre und so 😄
Achtsamkeit und Alltag gehören für mich auf jeden Fall zusammen. Also im Sinne von "Achtsamkeit im Alltag". Gerade, wenn der Alltag sehr voll ist, sehe ich es als sehr wichtig an achtsam zu sein und mit seinen eigenen Bedürfnissen gut in Verbindung zu bleiben.
Mein Alltag ist definitiv voll. Da sind viele Interessen, Notwendigkeiten und Verpflichtungen. Oft genug weiss ich nicht, wie ich alles unterbringen soll bzw. es ist einfach nicht möglich. Sei es nun zeitlich oder weil die Energie etc. fehlt. Mal liegt hier der Schwerpunkt, mal dort. Was ist gerade am Wichtigsten? Worum habe ich mich länger nicht gekümmert? Es gibt auch Dinge, die dieses Jahr komplett hinten über gefallen sind. Weil es einfach nicht ging.
Was ich mit den Jahren gelernt habe, ist dass die Anforderungen des Alltags nicht aufhören, dass es immer etwas zu tun gibt, immer neue Dinge die Aufmerksamkeit fordern, immer etwas liegen bleibt, ... und dass dies nicht dazu führen sollte, dass man nichts anderes mehr tut ausser Dinge zu tun und man selbst dabei hinten über kippt. Irgendwann geht das nämlich auch einfach nicht mehr.
Achtsam mit mir selber sein bedeutet (für mich) vor allem genug Pausen und Schlaf. Zeit für meine Interessen und um zu entspannen. Mich um mich und meinen Körper zu kümmern. Immer wieder hin zu hören. Was brauche ich jetzt (nicht). "Einfach" zuhören. Nicht, dass das immer klappen würde, aber die Priorität bei mir zu setzen kann eben auch heute anders aussehen als morgen.
Idealerweise habe ich morgens eine Stunde Zeit, bevor ich mich auf den Weg zur Arbeit mache. Dann habe ich genug Zeit für die "Jungs", für meine Morgengymnastik und um ein paar Minuten zu lesen. Dann starte ich entspannter in den Tag. Sollte ich aber nicht aufstehen wollen (was durchaus vorkommt), dann reichen mir auch 20 Minuten.
Meine Arbeit beginne ich normalerweise früher als nötig. So kann ich auch hier entspannter starten. Der Anrufbeantworter ist noch an und ich kann in Ruhe ankommen, mich sortieren, schauen was so ansteht und was ich heute für eine Struktur brauche. Das ist bei mir ganz unterschiedlich und hängt davon ab was so auf der Todo steht und wie ich mich fühle. Die Freiheit habe ich und kann meinen Arbeitsstil entsprechend meinen Aufgaben und meiner aktuellen Verfassung anpassen.
Wenn es hinkommt, verlasse ich gegen 10:00 und 14:00 jeweils kurz das Büro und bewege mich. Da sich mein Büro in einem Nebengebäude befindet, bietet es sich dann z.B. an die Postrunde zu machen etc. Manchmal gehe ich dann auch den "weiten Weg" um das Hauptgebäude drumrum. Für mich ist es auch wichtig die Position flexibel wechseln zu können. Sitzen oder lieber stehen?
Mittags gehe ich eigentlich immer mit den Kollegen in der Kantine essen. Die ist auch "drüben" . Wenn Mittagessen im Büro, dann defnitiv nicht "nebenher". Es kann auch passieren, dass ich stattdessen einen richtigen Spaziergang mache.
Nach der Arbeit steht eigentlich immer noch irgendetwas größeres an. Dass ich dadurch nicht jeden Tag zu meinem Pony kann (oder wahlweise spät abends nach Hause komme und fix und alle bin), musste ich auch erst einmal lernen. Ein Stall der keine Vollpension anbietet (und wo sie nicht Tag und Nacht mit anderen Pferden draussen ist), ist seit längerem schon keine Option mehr für mich. Es gibt natürlich auch Tage, da kann/möchte ich nach der Arbeit nichts mehr tun. Dann ist das vielleicht manchmal schwer für mich das hinzunehmen (ich möchte immer alles schaffen), aber defintiv ein wichtiges Zeichen meines Körpers.
Generell versuche ich mir nach der Arbeit immer noch etwas Zeit für mich zu nehmen. Klar tue ich mir selber bei meinem Pferd oder beim Sport etwas Gutes und gehe meinen Interessen nach, aber das hat für mich immer auch etwas mit Verantwortung und Verpflichtung zu tun. Und auch nicht immer nur Spass.
Dinge die ich "nur für mich" tue haben diesen Aspekt nicht. Was quasi täglich dazu gehört ist meditieren, lesen und (idealerweise) kreativ zu sein. Puzzeln ist auch schön. Vor allem zu lesen ist mir sehr wichtig. Das sind Dinge, die mich zur Ruhe bringen. Spazieren gehen oder wandern im Wald, der Heide oder am Wasser übrigens auch. Aber das ist leider nichts, was ich zeitlich in meinem Alltag gut unterbringen kann.
Diese ca. 30 - 45 min am Tag "für mich alleine" haben für mich auf jeden Fall Priorität vor den meisten Erledigungen, die ja zu Hause auch noch so anstehen. Manchmal kippt dann das ein oder andere hinten über. Das ist nicht immer schön, aber durchpowern bis zum schlafen gehen rächt sich definitiv. Zumal ich ja nicht alleine lebe und irgendwann auch einfach Schluss ist, damit noch gemeinsame Zeit über bleibt.
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